Ein Rückblick unseres Ehrenmitgliedes Arthur Lang

Der Sportschützenverein e.V. Zell wurde am 31.Juli 1960 durch 7 Mitglieder gegründet.

Es waren:

 

 

I. Vorsitzender

Emil Armbruster

Elektromeister

2. Vorsitzender

Willi Beck

Schuhmachermeister

Schriftführer

Herbert Lehmann

Konditormeister

Schießmeister

Willi Bühler

Monteur

Kassierer

Manfred Schneider

kaufm. Angestellter

1. Beisitzer

Arthur Lang

Kaufmann

2. Beisitzer

Otto Herrmann

Schlossermeister

Dem Verein stand damals zur Ausübung des Schießsports der im Alten Wald gelegene ursprüngliche Schießstand zur Verfügung. Dieser war aber innerhalb der Nachkriegsjahre vollkommen verwahrlost, zum Teil verschüttet und mit Strauchwerk überwuchert worden. Der Schießstand hat eine ideale Lage in einer Waldschlucht, wodurch sich eine gute, natürliche Deckung ergab.
Ursprünglich bestanden 5 Kleinkaliber Stände für 50 m. Die Schießbahn hat jedoch eine Länge von 150 m und wurde in der Kriegszeit durch die Wehrmacht für große Kaliber benutzt.
Das zum Schießstand gehörende Schützenhaus ist ein massives Holzhaus, das im Jahre 1933 von arbeitslosen Männern im Auftrage der Stadt Zell, erbaut wurde, Es diente damals zur Ausbildung der SA und später der HJ Während des Krieges wurde der Schießstand auch zu Schießübungen der Polizei benützt.
Das Schützenhaus wurde nach Kriegsende in eine Notwohnung umgewandelt und bis zum April 1963 von einer evakuierten Familie bewohnt Somit war es dem Sportschützenverein in den ersten Jahren nicht möglich, das Haus zu benutzen. Die Aufnahme des Schießbetriebes war deshalb nur durch die Errichtung provisorischer Schießanlagen möglich, welche unmittelbar hinter dem Schützenhaus errichtet wurden.
Als erste Anlage entstanden zwei KK-Schießstände mit Scheiben Zuganlagen.

Zu Anfang des Bestehens des Sportschützen Vereins wurden hierzu 650 Arbeitsstunden geleistet. Dieser erste Arbeitseinsatz erstreckte sich im Wesentlichen auf die Instandsetzung der Schießbahn.
Zur Absicherung des Schießstandes war es notwendig, eine Anzahl von Schussblenden zu errichten, da die ursprünglich vorhandenen Blenden nach dem Kriege abgerissen worden waren. Ferner musste bei jedem Schießen der obere Weg mit Warntafeln abgesperrt werden.
Seitens der Stadt Zell a. H. wurde dieser Aufbau des alten Schießstandes durch eine Materialspende in Form von ca. 8 cbm Nutzholz unterstützt.
Somit schuf sich der neu gegründete Verein zunächst seine erste Übungsmöglichkeit.
Im April 1961 wurden hierzu die ersten 2 Kleinkaliber Gewehre gekauft.
Es erwies sich allerdings sehr bald, dass insbesondere für die jüngeren Schützen ein Luftgewehr Stand erforderlich wurde. So entschloss sich die Vorstandschaft des im Mai 1961 bereits auf 48 Mitglieder angewachsenen Vereins zum Bau eines solchen mit 3 Schießbahnen.
Da das Schützenhaus immer noch nicht benutzt werden konnte, musste dieser in einer alten Kegelbahn im Hotel Hirsch errichtet werden. Diese mussten wir jedoch im Frühjahr 1962 wieder räumen. Der Verein sah sich gezwungen, den Schießstand hinter dem Schützenhaus im Freien zu errichten. Das notwendige Bauholz war aus der Materialspende der Stadt verfügbar. Die Scheiben Zuganlage wurde aus Gründen der Sparsamkeit selbst gefertigt.
Der Luftgewehr Stand hatte allerdings den Nachteil, dass er bei schlechter Witterung und im Winter nicht benutzt werden konnte. Der Verein hatte deshalb wiederholt wegen der Freigabe des Schützenhauses beim Bürgermeister vorgesprochen. Es sollte für die evakuierte Familie Wiederecht ein Rückführungsantrag gestellt werden, um das Schützenhaus endlich wieder seiner ursprünglichen Zweckbestimmung zuzuführen. Diese Bemühungen hatten damals aber noch wenig Erfolg.
Der Verein sah sich damals in der misslichen Lage, im Winterhalbjahr ohne Trainingsmöglichkeiten zu sein. Verschiedene Gesuche für die Benutzung entsprechender Räumlichkeiten zum Luftgewehrschießen, so z.B. der Keller der Landwirtschaftlichen Berufsschule, wurden dem Verein abgelehnt.
In dieser Bedrängnis entschloss man sich zum Bau eines zerlegbaren Schießstandes mit 4 Schießbahnen. Hiermit war es möglich, in jedem geeigneten und entsprechenden großen Saal zu schießen, ohne irgendwelche Befestigungen an Wänden oder Fußboden vornehmen zu müssen.
Unter diesen Voraussetzungen fand sich auch ein Gastwirt, Herr Ringwald vom Gasthof Kleebad bereit, seinen Saal zur Verfügung zu stellen. Somit war zunächst der Schießbetrieb mit Luftgewehren gesichert.

Mit einem erneuten Gesuch an die Stadt, konnte endlich auch die Freigabe des Schützenhauses erwirkt werden. So hatten wir nun endlich die Möglichkeit, die vorhandenen KK Stände in das Schützenhaus zu verlegen. Durch die zweckentfremdete Benützung des Schützenhauses als Notwohnung, wurde vieles verändert. Um das Schützenhaus wieder seiner Bestimmung zu führen zu können, waren gewaltige Anstrengungen an Arbeitseinsatz und auch finanziell erforderlich.

Der Umbau und die Renovierung erfolgte damals in zwölf Bauabschnitten:

I

Errichtung eines KK-Schießstandes

bis April 1961

3123,79

II

Errichtung des ersten Luftgewehrschießstandes   

bis Mai 1962

288,70

III

Erstellung eines zerlegbaren LG Schießstandes   

bis Nov 62      

813,70

IV

Verlegung des KK Standes u. Erweiterung auf

bis Juni 63

630,00

 

3 Schießbahnen

 

 

V

Luftgewehrstand mit 5 Scheibenzuganlagen im Schützenhaus

5185,19

VI

Instandsetzung des alten Schützenhauses                     

762,00

 

Als nächstes musste die Stromversorgung neu erstellt werden. Es bestand früher eine Lichtleitung von der ca. 500 m entfernten Trafo Station zum Schützenhaus, welche 1945 abgebaut wurde, um das Kupfer zu verwerten.

 

VII

Stromversorgung 360 m. Erdarbeiten mit Installation

2320,00

VIII

Erweiterung der KK-Anlage mit 3 elektr. Scheibenzuganlagen

3,640,00

IX

Umzäunung 300 m Maschendraht + Betonpfosten

2232,00

X

Anlage eines Parkplatzes

 

370,00

XI

Aufenthaltsraum im Erdgeschoß

 

4193,00

XII

Bau eines Pistolenstandes

 

8,300,00

 

 

 

 

 

Gesamtsumme ca.

32000,00

Am Sonntag, den 30. April 1961 konnte nun auf 2 Ständen mit dem Schießbetrieb begonnen werden. Am 01.10.61 fand das erste Herbstschießen statt.
Am 10. Nov. 1962 trat der Sportschützenverein Zell zum ersten Mal im Rahmen der vom Südbadischen Sportschützenverband angesetzten Rundenwettkämpfe gegen den Schützenverein Sulz an. Ein sehr starker und erfahrener Gegner und gewann gleich die ersten 3 Plätze,
Der Sportschützenverein hat trotz der hier aufgezeigten anfänglichen Schwierigkeiten nachweislich beachtliche Erfolge aufzuweisen.

Unter dem 1.Vorstand Friedrich Gruberbauer (1962 bis 1968) war der Verein bei Wettkämpfen sehr aktiv. Der damalige Schützenkreis Geroldseck war sehr groß und hatte sehr gute Schützen als Gegner. Trotzdem errang der Zeller Verein mehrere Kreismeisterschaften und ein paar Mal sogar die Bezirksmeisterschaft.
Am 14. Okt.63 gewann Zell den vom Landrat gestifteten Wanderpokal des Kreises Wolfach. Ebenfalls am 25 Sept. 65 holte sich Zell wieder den Wanderpokal.

Eine kleine Gruppe, die Familien Willi Beck, Friedrich Gruberbauer und Arthur Lang begeisterten sich seit 1961 auch nebenbei für den Bogensport. Da es so etwas im ganzen Harmersbach- und Kinzigtal nicht gab, war guter Rat teuer. Man fing mit einfachen Holzbogen an. Später kamen dann die Glasfiber-Bogen. Im laufe der Zeit kamen immer mehr Interessenten hinzu, so dass sich im Verein eine eigene Bogengruppe entwickelte. Langsam entstanden dann in der weiteren Umgebung besonders in Gengenbach neue Bogenvereine. Im Oktober 1966 fand dann in Renchen ein großes Pokalschießen statt, an dem die Zeller Bogenschützen zum ersten Mal mit Erfolg teilnahmen. Leider trennte sich die Bogengruppe 1983 vom Sportschützenverein und gründete den Zeller Bogenclub.
Der 24. April 1964 war ein besonderer Tag für Zell und den Verein.

In Anwesenheit des Landesschützenmeisters Wolfgang Neuß und des Bezirksschützenmeisters Wilfried Kopp fand die diesjährige Bezirksversammlung der Schützenvereine der Kreise Rastatt, Baden-Baden, Bühl, Offenburg, Wolfach und Kehl statt.
 

 

Ein Dank an die Zeitungen Offenburger Tageblatt und Schwarzwälder Bote denen die überwiegende Mehrheit der Artikel, teilweise überarbeitet, entnommen wurden.

Weiterhin wollen wir uns auch bei allen Photographen herzlich bedanken...

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